Bremsen-Workshop bei Martin 14.-16.01.05:

Darum ging es:

(Bilder anklicken)

Bremse vorne
Hinterradbremse
Handbremse
Hauptbremszylinder Einkreis

Von Freitag bis Sonntag mit 8 Mann am 319er schrauben, zum Glück in geheitzer Halle, ohne Berufsgenossenschaft aber mit Bier. Wirklich eine schöne Aktion, 8 Erwachsene gehen raus zum Spielen haben Spaß und machen sich ordentlich dreckig, wie man das eben als Kind gelernt hat, da funktionierte das allerdings noch ohne Bier.
Am Freitag angekommen ohne Umschweife direkt ran. Martin hatte bereits alle Trommeln, Backen, Radbremszylinder, Bremsleitungen und Bremsankerplatten demontiert, Tom und Reinhard, die schon seit zwei Stunden wirkten waren bereits mit der Montage der vorderen Bremsankerplatten samt überholter Radbremszylinder, neuer Bremsschläuche und  Bremsbacken mit Übermaß fertig. Vorne links machte sich Tom gerade daran, die Abdrehvorrichtung zu montieren, um die Übermaßbacken abzudrehen, passend auf den Durchmesser der ausgedrehten Bremstrommeln. Nur so kann man garantieren, dass die Bremsbacken plan gegen die Trommel gedrückt werden, weil die Aufnahmebolzen der Bremsbacken über die Jahre nicht mehr 100%ig gerade sind, bzw. das Spiel zwischen Bolzen und Buchsen größer geworden ist. Die Bremsbacken auf Maß passend zu drehen, ist ein übliches Verfahren. Im Nutzfahrzeugbereich, gibt es das z.B. auch für den Unimog aber es gab bisher keine passenden Werkzeughalter für die 319er Achsen, die hat sich Reinhard selbst gebaut.

Abdrehvorrichtung

Nach Montage der übrigen Teile erging es den restlichen Bremsbacken nicht anders. Das monotone klicken des automatischen Meißelvortriebs wirkte hypnotisierend, wenn man dazu den rotierenden Meißel beobachtete, es gab aber genug Ablenkung, um der Hypnose zu entkommen. Eine hintere Trommel hatte einen merkwürdigen Lagerschaden, es fehlte ein ganzes Stück aus der Lauffläche des Lagerrings. Das Lager musste also gewechselt werden. Nicht ganz so schlimm, der Simmering sollte eh neu und der Lagersitz gab erfreulich schnell nach. Der alte Lagerring wurde eingeschlitzt und diente als Werkzeug mit dem Meinolf den neuen Ring eingeschlagen hat. Was? Ach so, natürlich hat er dafür auch noch einen Hammer benutzt.
Eine Bremsleitung ging beim Ausbau hinüber. Ich kam in den Genuss, mit Reinhards Bördelvorrichtung zu arbeiten. Macht wirklich Spaß und geht flott.
Danach durfte ich den Hauptbremszylinder ausbauen, zusammen mit Peter und Martin. Eine Arbeit, die nicht wirklich Spaß gemacht hat, besonders nachdem der 2. Workshop "Karrosserie" aus der Taufe gehoben worden war. Man liegt rücklings unter dem Wagen, während zwei Mann mit Hammer, Flex und Schweißgerät die Radhäuser bearbeiten. Erstens ist das unerfreulich laut, zweitens gibt es eine Rost- und Staubdusche nach der anderen. Deshalb war es sehr angenehm (auch für die Nackenmuskeln), sich abwechseln zu können. Immerhin hatte Martins Kipper wenigstens keinen Bremskraftverstärker, so brauchten nur drei statt der fast üblichen fünf Leitungen gelöst werden.
Meinolf hatte sich allerdings einen noch besseren Job ausgesucht. Mit der Flex und Topfbürstenaufsatz Radhäuser innen entrosten (sprich Löcher freilegen). Da wird die Rostdusche zum Rost-Unterbodenschutz-Whirlpool.
Hört sich alles gar nicht nach viel an, wir hatten aber fast permanent zu tun (Heike hatte schließlich sehr viel und lecker gekocht  und essen dauert auch seine Zeit). Mittlerweile war es auch Samstagnacht geworden. Alle Arbeiten wurden kontrolliert, die Bremse entlüftet und alle waren sich einig, eine Probefahrt nachts um eins sollte wohl gestattet sein, im Dorf auf Privatgelände, auch wenn kein Auspuff montiert ist.
Peter war der auserwählte, er durfte die Fahrt durchführen. Es sollte sich zeigen, dass Peter nicht besonders zimperlich ist. Erster zweiter dritter Gang ordentlich Vollgas und dann gleich den Anker werfen. Siehe da (Gott sei Dank) alle 6 Reifen markierten ein schönes symmetrisches Muster auf dem Asphalt. Peters Mumm sei nochmals betont. Immerhin hat er sich fast blind (ohne Scheinwerfer) und mit blindem Vertrauen in unsere Arbeit ins Abenteuer gestürtzt. Die Handbremse war ja noch nicht montiert und sein Schwung hätte bestimmt noch für zwei Kuhwiesen gereicht, schließlich muss der Weg irgendwo im Dunkel zuende sein. Eine durch und durch gelungene Vorstellung. Wer Muße hat, dem sei das Video empfohlen.

genau hinschauen

Die Bremsspur sagt nicht wirklich viel aus aber es geht auf allen vier Stationen gleichmäßig zu. Die absoluten Bremswerte werden nachgeliefert, sobald Martin auf dem Bremsenprüfstand war.
Peter und Chris waren zum Fototermin schon abgereist.


(Meinolf, Martin F., Tom, Martin B., Reinhard, Wolfram, Florian, Leonard, Heike)